Unsere Konzeption berücksichtigt alle Rechte der Kinder, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegt sind. Hervorheben möchten wir den Art. 2
Diskriminierungsverbot
Der Trägerverein Schneckenhaus e.V. pflegt eine offene Weltanschauung und ist nicht konfessionell gebunden. Für Mitarbeiter*innen mit Einschränkungen werden, so weit als möglich, passende Verhältnisse geschaffen. Dies gilt insbesondere auch während oder nach einer Eingliederungsmaßnahme. Wir führen Berufseingliederungsmaßnahmen durch, die es langzeitkranken sowie wiederholt kurzzeitkranken Mitarbeitenden ermöglichen sich wieder im Berufsalltag zu integrieren. Dafür erhalten sie die nötige Unterstützung von uns.
Wir als Arbeitgeber sowie unsere Mitarbeitenden pflegen eine Willkommenskultur, die für alle Mitarbeitenden, Kinder und ihre Familien gleichermaßen gilt. Uns ist es wichtig, niemanden auszugrenzen oder zu benachteiligen. Um allen die Teilhabe zu ermöglichen und dem Integrations- und Inklusionsgedanken nachzukommen, bieten wir bei Bedarf die Unterstützung durch eine Integrationshilfe an. Familien, die auf besondere Unterstützung angewiesen sind, werden durch unsere Pädagog*innen und die pädagogische Fachberatung begleitet und beraten. Sie werden bei Bedarf an zuständige Kooperationspartner*innen weitergeleitet. Wir sehen uns in der Verantwortung hilfreich zu sein, wenn es um die Vermittlung von Kontakten, sowie direkter Kontaktaufnahme mit zuständigen Behörden, Ärzt*innen oder speziellen Einrichtungen geht.
Ein wertschätzender und selbstverständlicher Austausch zwischen den Kulturen ist uns für unser Zusammenleben sehr wichtig. Daher setzen wir uns mit unserem eigenen Rollenverständnis auseinander und machen uns Gedanken über Stereotypen. Mittels einer vorurteilsbewussten Bildung fördern wir die Entstehung einer aufgeschlossenen Gesellschaft, deren Ziel es ist Transparenz, Toleranz und gegenseitiges Verständnis aufzubringen. Kinder mit anderer Muttersprache finden bei uns zusätzliche Förderung im Erwerb der deutschen Sprache, ohne dabei die eigene Sprache in ihrer Wertigkeit zu minimieren. Unsere Pädagog*innen integrieren nicht nur andere Kulturen, sondern auch Kinder mit Behinderung. Es ist die Aufgabe des Trägers und die der Pädagog*innen Barrieren abzubauen und jedem Kind sowie jedem Mitarbeitendem die gleiche Achtung und Chancen entgegenzubringen.
Unsere Schneckenhaus Kindertageseinrichtungen arbeiten Reggio-inspiriert und als Werkstatt-Kitas, unter Berücksichtigung des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung in Baden-Württemberg. Das Kind stellen wir in den Mittelpunkt unserer Arbeit und bieten ihm eine familiäre Atmosphäre zum Wohlfühlen, in der es sich frei entfalten kann.
Wir sehen unsere Einrichtungen als ganzheitliche Erfahrungsstätten, in der die Kinder sich selbst und ihre Umwelt erfahren. Dies geschieht in einem Umfeld, das die Kultur und den Alltag der Kinder widerspiegelt. Die Räume und Außengelände unserer Kitas sind mit Werkstätten ausgestattet, die alle Bereiche der kindlichen Entwicklung fördern und die Interessensfelder der Kinder bedienen.
Das Kind ist von Geburt an Forscher, Wissenschaftler und Künstler. Es treibt seinen individuellen Selbstbildungsprozess intrinsisch motiviert voran und gilt als „Akteur seiner Entwicklung“ (Jean Piaget, Schweizer Entwicklungspsychologe 1896-1980)
Die Aufgabe unserer pädagogischen Fachkräfte ist es, dies zu nutzen und bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um das Kind in seinem Tun zu unterstützen.
Unsere responsive Haltung beinhaltet, dass wir dem Kind zugewandt sind, offen und wertschätzend auf das einzelne Kind reagieren und das Kind täglich aufs Neue dazu einladen, sich mit seinen Bedürfnissen mitzuteilen.
Unsere pädagogischen Fachkräfte sind die Begleiter*innen der Kinder und ihrer Familien. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, lernen voneinander und entwickeln uns weiter. Es ist unsere Aufgabe, als Pädagog*innen ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Kinder wohlfühlen, gefördert und gefordert werden.
Die Reggio-Pädagogik ist die Grundlage unseres Tuns. Basierend auf den fünf Säulen (Bild vom Kind, Rolle der Erziehenden, Raum als dritter Erzieher, Projektarbeit, Dokumentation) ist diese stark kindorientiert und beachtet die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Kindes.
Es ist unser Anspruch, sie zu Kindern mit erhobenem Kopf, zu individuellen, selbstwirksamen und selbstbewussten Persönlichkeiten mit eigener Meinung zu erziehen. Dies erreichen wir, indem wir die Kinder ermutigen, mit Kopf, Herz und Hand zu lernen. Wir stärken die Stärken und fördern sie in ihrem persönlichen Tempo und Möglichkeiten.
Wir verstehen uns als Teil der Gesellschaft und sehen uns in der Verantwortung, Netzwerke zu knüpfen und zu pflegen. Wir kooperieren mit allen Einrichtungen, Ämtern und Organisationen, die das Lebensumfeld der Kinder maßgeblich prägen. Dazu gehören Beratungs- und Frühförderstellen, das Landratsamt, Schulen, Ärzt*innen und Therapeut*innen. Gemeinsam mit den Familien vertreten wir die Bedürfnisse und Rechte der Kinder, machen uns für sie stark und bauen Brücken.
Ein kollegialer und wertschätzender Umgang prägt unser Miteinander. Durch unser ressourcenorientiertes Arbeiten kann sich jede/r mit den eigenen Stärken und Interessen gewinnbringend einbringen. Eine enge Verbundenheit mit dem Träger, der Einrichtung, Authentizität und Selbstwirksamkeit sind die Basis unserer Freude am Tun.
Um für unser Umfeld transparent zu sein ist es wichtig, dass wir unseren Alltag öffentlich machen und nicht hinter geschlossenen Türen agieren. Der hohe Stellenwert unserer pädagogischen Arbeit soll ins Bewusstsein der Gesellschaft gerufen werden. Aus diesem Grund teilen wir uns mit und erklären Hintergründe. Wir möchten Begegnungsstätte sein und willkommen heißen. Wir veranstalten Feste, Informationsnachmittage, beteiligen uns an Veranstaltungen der Gemeinde und informieren in der Presse über unser Tun. Die Familien unserer zu betreuenden Kinder sind ebenso willkommen wie die Kinder selbst. Diese offene Haltung ist Teil unserer Willkommenskultur.
„Wir begegnen uns in den Gemeinsamkeiten und wachsen an unseren Unterschieden“ (Virginia Satir, 1916-1988)
Alle unsere Einrichtungen haben eine Hausleitung, die in der Verantwortung steht, das Leitbild der Trägerschaft im Alltag umzusetzen. Ihre Aufgaben erheben sich in den Bereichen der Prozessqualität, Orientierungsqualität, Strukturqualität und Ergebnisqualität. Die Leitungen stehen im ständigen Austausch mit uns als Träger.
Das Kind ist von Geburt an Forscher, Wissenschaftler und Künstler. Es treibt seinen individuellen Selbstbildungsprozess intrinsisch (von innen herkommend) motiviert voran und gilt als „Akteur seiner Entwicklung“ (Jean Piaget, Schweizer Entwicklungspsychologe 1896 – 1980). Unser demokratisches Menschenbild ist geprägt von einer wertschätzenden, stärkenorientierten Haltung, die das Kind als eigenständige Persönlichkeit ernst nimmt. Daher ist unsere leitende Frage „Was will und braucht das Kind?“ Seine Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisation wird von uns in den Bildungsfeldern Sinne – Körper – Sprache – Denken – Gefühl und Mitgefühl – Sinn, Werte und Religion begleitend unterstützt. Wir sind uns bewusst, dass die Bildungsfelder nicht isoliert zu betrachten sind, sondern ineinandergreifend. Die Kinder haben in unseren Einrichtungen die Möglichkeit in allen Bildungsfeldern zu forschen, sich auszuprobieren, zu experimentieren, zu hinterfragen und sich weiterzuentwickeln. Die offene Arbeit und der Werkstatt-Gedanke sind Teil unserer Umsetzung der Reggio - Pädagogik.
Als Träger sehen wir uns in der Verantwortung die einzelnen Häuser immer wieder auf die räumlichen Begebenheiten hin zu überprüfen. Unsere Einrichtungen stehen in der Verantwortung die räumlichen Begebenheiten nach unseren Vorstellungen zu gestalten. Durch die Schaffung von verschiedenen Werkstatträumen und themenbezogenen Funktionsecken wird den Kindern ein Raumkonzept geboten, welches unter anderem zur Umsetzung des Orientierungsplans beiträgt.
Durch regelmäßige fachliche Weiterbildung unserer Pädagog*innen sorgen wir für gut ausgebildetes Fachpersonal.
Als Begleiter*innen der Kinder und ihrer Familien machen sich unsere Pädagog*innen mit ihnen gemeinsam auf den Weg, lernen voneinander und entwickeln sich weiter. Wir schaffen in den Einrichtungen ein Umfeld, in dem sich die Kinder wohlfühlen, gefördert und gefordert werden. Uns ist es wichtig, dass unsere Pädagog*innen durch ein ressourcenorientiertes Arbeiten die Möglichkeit haben, sich in ihren persönlichen Vorlieben und Stärken im Team einzubringen und somit für eine optimale Unterstützung, Begleitung und Förderung der ihnen anvertrauten Kinder zu sorgen. Die pädagogischen Teams sind im stetigen Austausch über die Kinder und führen regelmäßige Beobachtungen, Fallbesprechungen, Dokumentationen und Entwicklungsgespräche durch. Die Förderung in allen kognitiven Bereichen, im sozialen Lernen und im Bereich der Kreativität sind ebenso wichtig wie Gesundheit und Bewegung. Es ist die Aufgabe der Pädagog*innen sicher zu stellen, dass die Grundbedürfnisse und die Rechte der Kinder im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit stehen. Für die Umsetzung dieser Aufgabe benötigen die Teams einen guten Personalschlüssel, denn dieser ist maßgeblich dafür verantwortlich, ob die Prozessqualität den trägerspezifischen Ansprüchen entsprechend umgesetzt werden kann.
Unsere Fachkräfte fungieren als sprachliches Vorbild und initiieren Sprachanlässe. Sie bieten den Kindern ein anregendes Lernumfeld, um sich aus eigenem Antrieb in ihren geistigen Fähigkeiten und im Denken weiterzuentwickeln. Dabei übernimmt das Spiel die wichtigste Rolle. Laut Jean Piaget (Schweizer Entwicklungspsychologe, 1896-1980) ist das Kind „Akteur seiner eigenen Entwicklung“. Es wartet nicht darauf belehrt zu werden, sondern möchte durch Beobachtung, eigenes Erfahren und sich selbst Ausprobieren lernen und sich weiterentwickeln[1].
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Loris Malaguzzi (1920-1994), einer der Wegbegründer der Reggio-Pädagogik, beschreibt, „Kinder sind stark, vielfältig begabt und leistungsfähig. Alle Kinder verfügen über die Bereitschaft, die Fähigkeit, die Neugier und das Interesse, ihre Lernprozesse zu gestalten und sich mit allem auseinanderzusetzen, was ihnen in ihrer Umwelt begegnet.“ Jedes Alter und jeder Entwicklungsstand hat seine individuellen Aneignungsprozesse, welche von uns durch Beobachtung wahrgenommen und aufgegriffen werden. Wir möchten, dass die Kinder in einem positiven Bild von sich und der Welt unterstützt werden. Dass sie sich als Individuum, sowie als Teil einer Gruppe kennenlernen.
Unsere Fachkräfte sind Vorbild in ihrem sozialen und emotionalen Verhalten und fördern die Kinder im Gestalten positiver Beziehungen. Die Pädagog*innen vermitteln den Kindern Freude an Bewegung und eine positive Wahrnehmung des eigenen Körpers.
Die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten, das psychische Wohlbefinden und das Beherrschen motorischer Abläufe stehen in engem Zusammenhang. Uns ist es wichtig, dass das Kind Bewegung als selbstverständliche und lustbetonte Tätigkeit erfährt, dass es ermutigt wird, sich zu erproben und ständige Bewegungsanlässe durch uns geschaffen werden.
[1] Doris Raaf. Simone Nonnenbruch, Reggio Pädagogik, Kinder als Forscher ernst nehmen,
http://reggio-deutschland.de/reggio-paedagogik/.abgerufen am 07.01.20
„Wir begegnen uns in den Gemeinsamkeiten und wachsen an unseren Unterschieden“ (Virginia Satir, 1916-1988)
Mit dieser Haltung begegnen wir als Träger unseren Mitarbeitenden. Unser Leitbild wird von uns und unseren pädagogischen Fachkräften als Basis für gegenseitige Wertschätzung und den respektvollen Umgang miteinander verstanden. Uns ist es wichtig eine gewinnbringende Gemeinschaft zu schaffen, die jede und jeden Einzelnen berücksichtigt und in den individuellen Bedürfnissen wahrnimmt.
Wir als Träger und unsere pädagogischen Mitarbeitenden haben ein humanistisch geprägtes Menschenbild, welches auf gegenseitige Akzeptanz, Toleranz und füreinander Einstehen abzielt. Jede und jeder ist ein wichtiger Teil der Gesellschaft und als solches anzuerkennen. Wir achten auf eine positive Sicht der Dinge und möchten stärkenorientiert und nicht defizitorientiert handeln und urteilen. Uns ist eine offene und positive Weltanschauung, sowie die Vermittlung eines positiven Selbstbildes von großer Bedeutung. Als Träger sehen wir uns in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass sich unsere Mitarbeitenden in ihrer Person, ihrer Fachlichkeit und ihrem Tun wertgeschätzt wissen. Unser Wunsch ist es, dass sie dieses gute Gefühl an die Kinder, die Familien, die Kolleg*innen und unser gesamtes Umfeld weitergeben und somit zu einer positiven Entwicklung unserer Gesellschaft beitragen.
Ebenso legen wir großen Wert auf einen nachhaltigen und ökologisch vorbildlichen Umgang mit Lebensmitteln, der Natur und der Tierwelt. Wir unterstützen eine Gesellschaft, die Verantwortung für ihren aktuellen ökologischen Fußabdruck übernimmt, um für jetzt, die nächste Generation und darüber hinaus, Umstände zu schaffen, die ein gutes Miteinander in rücksichtsvoller und achtsamer Weise zulassen.
Wie bereits zu Beginn unserer Konzeption durch unseren Grundsatz des Diskriminierungsverbots geregelt und ausführlich beschrieben, haben Mitarbeiter*innen, Kinder und Eltern ein Recht auf Teilhabe. Dies wird wie bereits beschrieben umgesetzt.
Ein strukturiertes Eingewöhnungsmodell dient dem guten Start der Familien in unserer Einrichtung. Damit die Kinder eine vertrauensvolle Beziehung zu den Pädagog*innen aufbauen können, müssen Vertrauen, Sicherheit und individuelle Bedürfnisorientierung als Basis vorhanden sein. Dazu gehört, dass jedes Kind bei der schwierigen Übergangsphase des Bringens und Holens individuell begleitet wird. Die Teams begleiten die Kinder und Eltern beim Einfinden in den neuen Tagesabschnitt, sie lassen das Kind spüren, dass sie sich über sein Dasein freuen.
Uns ist diese Wertschätzung der Zusammenarbeit mit den Familien wichtig, denn sie dient der gegenseitigen Akzeptanz und dem gemeinsamen Ziel, das Kind in seiner Entwicklung und seinem Wohlbefinden zu unterstützen. Die Eingewöhnung ist nicht nur für das jeweilige Kind eine enorme Herausforderung, sondern auch für die Bezugsperson. Wir sind demnach nicht nur den Kindern verpflichtet, sondern auch den Eltern. Eine Eingewöhnung kann nur gelingen, wenn diese mit Sensibilität, Offenheit und Klarheit durchgeführt wird. Wir haben ein gut ausgearbeitetes Konzept, welches von den Teams umgesetzt wird. Die behutsame Eingewöhnung ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Es geht darum, dass das Kind eine tragfähige Beziehung zu den pädagogischen Fachkräften aufbaut. Fand keine gute Eingewöhnung statt, so sind die Kinder nachweislich öfter krank und zeigen teilweise sogar Entwicklungsrückstände. Auch ihr späteres Bindungsverhalten kann dadurch negativ beeinflusst werden. Wir gewöhnen individuell und kindorientiert ein. Die familiäre Situation und die persönlichen Bedarfe sind bereits im Vorfeld zu berücksichtigen, so dass der Beginn der Eingewöhnung dementsprechend geplant werden kann. Wie lange die Eingewöhnung dann tatsächlich dauert, hängt vom Kind ab.
Kinder, die in unseren Einrichtungen die Krippengruppe besuchen und zu ihrem dritten Geburtstag in den Kindergarten wechseln, werden in einem schleichenden Prozess von den Pädagog*innen in die Kindergartengruppe übernommen. Wie lange der Übergang von der Krippe in die Kindergartengruppe andauert, ist Kind-spezifisch von den Pädagog*innen zu entscheiden. Die Eltern werden über die aktuellen Eingewöhnungsphasen ihres Kindes informiert und müssen nicht aktiv begleitend tätig sein. Sie können also uneingeschränkt ihrer Arbeit nachgehen.
Der Wechsel vom Kindergarten in die Schule ist für die Kinder und ihre gesamte Familie eine große Veränderung und ein Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Dieser kann Verunsicherung und viele Fragen mit sich führen. Die Pädagog*inenn helfen diesen Übergang harmonisch und kindorientiert zu gestalten.
Dafür kooperieren sie mit den Schulen und Kooperationslehrer*innen. Sie begleiten Schulbesuche der Kinder, führen regelmäßige Gespräche mit den Kooperationslehrer*innen, bieten Elternabende an und beraten die Eltern zur Schulfähigkeit ihres Kindes unter Berücksichtigung der eigenen Einschätzung, der des Gesundheitsamtes und der der Kooperationslehrer*innen.
Im Kindergartenalltag erhalten die Kinder alle Möglichkeiten, um sich ganzheitlich aufs Leben und somit auch auf die Schule vorzubereiten.
Die pädagogischen Fachkräfte achten verstärkt auf die Selbständigkeit der Kinder. Alles, was ein Kind selbst tun kann, soll ihm auch ermöglicht werden selbst zu tun. Bei den Kindern wird mit viel Zutrauen eigenverantwortliches Handeln unterstützt und gefördert.
Dies geschieht im Alltag aus dem Selbstverständnis in der Umsetzung der Reggio-Pädagogik heraus. Wir sehen unsere Pädagogen nicht als die „Wissenden“ und „Erklärenden“, sondern als Begleiter*innen, die mit und auch von den Kindern lernen.
In der Reggio-Pädagogik nimmt die Projektarbeit einen wichtigen Part in der Gestaltung des Alltags ein. Die Themen dazu liefern die Kinder. Dies geschieht zum einen durch Gespräche und zum anderen aus den Beobachtungen, welche unsere Pädagog*innen machen, heraus. Die Kinder entscheiden über den Projektverlauf. Es ist die Aufgabe der Fachkräfte durch Fragestellungen und den Einsatz verschiedener Materialien Impulse zu setzen, die das Projekt weiterbringen und intensivieren.
Als Träger sorgen wir mit einem breiten Angebot an Arbeitskreisen, Fort- und Weiterbildungen dafür, dass alle Pädagog*innen die nötige Sensibilität und Wahrnehmungsfähigkeit entwickeln, um die Themen der Kinder zu sehen, diese aufzugreifen und kreativ umzusetzen.
Es ist ein stetiger Prozess, der keinen Stillstand zulässt, sondern jeden Tag aufs Neue spannend macht. Alles ist nur bedingt planbar, was ein hohes Maß an Flexibilität erfordert, da die Kinder die bestimmenden Akteure ihrer Projekte sind und als solches in ihren Wünschen und Vorstellungen ernst genommen werden.
Anders, als in einigen anderen Einrichtungen, haben unsere Teams die Träger-Vorgabe, dass keine geplanten Angebote im herkömmlichen Sinne durchgeführt werden. Vielmehr setzen unsere Teams Impulse, sie stimmen die Räume auf die Bedürfnisse der Kinder so ab, dass die Kinder selbst ins Handeln kommen und sich selbstbestimmt ins Forschen und Entdecken begeben. Im Rahmen von Projekten machen sich die Kinder gemeinsam mit den Pädagog*innen auf Entdeckungsreise und beschäftigen sich gemeinsam und auf Augenhöhe mit einem bestimmten Thema oder der Beantwortung einer bestimmten Frage. Sie finden erneute Fragen, die wiederum beantwortet werden wollen und kommen so von einem zum anderen. Es bedarf demnach keiner ausgearbeiteten, geplanten Angebote, die allein in den Köpfen der fachkräfte entstanden sind. Die Kinder sind aktiv in der Planung und Durchführung beteiligt. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die Motivation nicht von den Pädagog*innen initiiert werden muss, sondern intrinsisch vom Kind ausgeht. Zum anderen ist sichergestellt, dass es das tatsächliche Lerninteresse der Kinder trifft und nicht am Interessensfeld der Kinder vorbeigeplant wird. Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte ist es Impulse zu setzen, vorrausschauend das passende Materialangebot zu liefern und die Räume so vorzubereiten, dass sie den Kindern Handwerkszeugs zur Projektdurchführung in die Hand geben. Die Pädagog*innen müssen daher ein hohes Maß an Kreativität und Flexibilität, aber auch Empathie und Beobachtungsgabe mitbringen. Die Offenheit, mit der sie den Kindern und deren Themen im Alltag begegnen bestimmt maßgebend die Intensität und den Wert eines Projektes.
In der Reggio-Pädagogik ist neben der Projektarbeit das Freispiel von großer Bedeutung. Den Kindern obliegt es, zu bestimmen, was, wo und mit wem sie spielen möchten. Die Begründung der Wichtigkeit sehen wir darin, dass das Kind selbst Akteur seiner Entwicklung ist und somit selbst am besten weiß, was es im Moment für sein Weiterkommen braucht. Der Erwerb eines sozialen Rollenverständnisses, die Entwicklung des eigenen Selbstbilds und die Verarbeitung der Alltagswelt geschehen spielerisch und aus eigenem Antrieb. Wir sind dafür verantwortlich, dass genug Spiel-Zeit und Spiel-Raum geschaffen werden, damit die Kinder selbstbestimmt agieren können. Die Werkstätten unserer Einrichtungen sind mit ihren Materialien auf die Interessen und Bedarfe der Kinder abgestimmt und frei zugänglich. Sie bieten einladende und niederschwellige Angebote, locken aber auch mit „Zehenspitzenaufgaben“ und fordern heraus. Im Krippenbereich findet sich, altersentsprechend, ein reduziertes Angebot an Werkstätten und Materialien wieder. In der Bauwerkstatt lernen die Kinder zu planen und das Geplante umzusetzen. Hier werden ihre motorischen, sprachlichen und sozialen Fähig- und Fertigkeiten gefördert. Die Kinder erlangen Wissen über physikalische Gesetzmäßigkeiten und mechanische Funktionen. Die Atelier- und Holzwerkstätten sind mit einem gut sortierten und ästhetisch angerichteten Materialangebot ausgestattet. Die pädagogischen Fachkräfte leiten die Kinder in verschiedenen Techniken an, lassen sie aber auch experimentieren und ausprobieren. Die Kinder lernen einen fachgerechten Umgang mit Materialien und Werkzeugen und leben ihre Fantasie und Kreativität frei aus, indem sie ihre Ideen planen und umsetzen. Ebenso wichtig ist ein anregendes Umfeld, welches Raum und Zeit für Bewegung, Musik und Tanz bietet.
Hier sind eine Bewegungswerkstatt und das Außengelände zu nennen. Die Rollenspielwerkstatt ermöglicht es den Kindern in anderen Welten abzutauchen oder Szenen aus dem Alltag nachzuspielen und aufzuarbeiten. Die Kinder lernen auf einer Bühne zu stehen oder sich zurückzunehmen und dem Geschehen der anderen zuzuschauen. Die pädagogische Fachkraft setzt Impulse und lenkt bei Bedarf. Ihre Hauptaufgabe ist jedoch das Bereitstellen von Materialien und Requisiten, damit die Kinder ihren Spielideen frei nachgehen können.
Unsere offene Arbeitsweise ermöglicht es den Kindern alle Räume frei zu wählen, dies schließt auch das Außengelände mit ein. Die Werkstätten unserer Schneckenhäuser sind nach den Interessenfeldern der Kinder gestaltet, sie fordern heraus und lassen immer wieder Neues entdecken. Der Raum ist in seiner Wirkung „der dritte Erzieher“ und nimmt großen Einfluss auf die Kinder und ihr Spiel- und Lernverhalten.
Die Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte ist es, sich „überflüssig“ zu machen. Die Kinder sollen im Freispiel selbst aktiv werden können. Es geht um das eigene Entdecken, um das Entwickeln von Ideen, um das Aushalten und selbständige Klären von Konflikten, um problemlösungsorientiertes Verhalten, um das Einstehen für eigene Bedürfnisse, um die Übernahme von Verantwortung für sich und die Gemeinschaft. Das Freispiel ist die optimale Vorbereitung auf das Leben in einer Gemeinschaft.
All dies findet immer mit dem Bewusstsein der Kinder dafür statt, dass die Pädagog*innen greifbar und für sie da sind. Dass eine Vertrauensbasis herrscht, die das Können der Kinder wertschätzt und einfordert. Kinder brauchen nicht bespielt werden, sie haben eigene großartige Ideen und können selbstwirksam agieren und daran wachsen.
Wir können wiederum wichtige Beobachtungen machen, die Kinder in ihrem Tun verstehen und somit eine optimale Umgebung schaffen, Impulse setzen, wertschätzend am Alltag der Kinder teilhaben und diesen begleitend mitgestalten.
Einige der von uns zu betreuenden Kinder verbringen mehr Wach - Zeit unter der Woche in unseren Einrichtung als zu Hause. Daher legen wir großen Wert auf einen Tagesablauf in unseren Einrichtungen, der so gestaltet ist, dass die Bedürfnisse der Kinder im Mittelpunkt stehen. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Fachkräfte in der Umsetzung der Reggio-Pädagogik auf eine spontane Gestaltung des Tagesablaufs achten. Es ist ihre Aufgabe, sich jeden Tag aufs Neue auf die aktuellen Bedürfnisse der zu betreuenden Kinder einzulassen. Dabei haben sie feste Rituale und Tagesstrukturen zu beachten. Diese geben den Kindern Sicherheit und Zuverlässigkeit, sie helfen den Kindern Strukturen zu erkennen und sich somit im Alltag zurecht zu finden. Das spontane Agieren wiederum ist notwendig, um Selbstwirksamkeit, Eigenverantwortung und Bedürfnisbefriedigung zu generieren.
Umso jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist das individuelle Eingehen auf Schlafbedürfnisse, das Verlangen nach Nähe und Zuwendung, sowie die Unterstützung und Hilfestellung im Ausführen von Tätigkeiten und in Konfliktsituationen.
Wir haben festgelegt, dass wir die Kinder so weit als möglich in die Entscheidungen über den Tagesablauf und die aktuelle Tagesgestaltung miteinbeziehen. Der Ablauf richtet sich immer zum Wohl der Kinder aus.
Wir haben großes Vertrauen in die Kompetenz unserer Mitarbeitenden und beziehen diese weitestgehend in Entscheidungen mit ein. Wir wünschen uns nicht nur, dass die Kinder und Familien Partizipation erfahren, sondern lassen auch unseren pädagogischen Fachkräften diese Selbstwirksamkeit und damit verbundene Verantwortung zukommen.
Wir sind der Ansicht, dass Entscheidungen, die gemeinsam getroffen werden auch von allen in ihren Folgen getragen werden können. Transparenz und Offenheit sind maßgeblich für ein funktionierendes Miteinander verantwortlich. Um es jeder und jedem zu vereinfachen die eigene Meinung zu äußern und Entscheidungen zu treffen, leben wir eine positive Fehlerkultur, die besagt, wer keine Fehler macht, hat auch nie etwas Neues probiert und kann somit auch keinen Fortschritt erreichen. Fehler sind da, um aus ihnen zu lernen.
Gegenseitiges Feedback ist als gewinnbringende Hilfestellung zu sehen und kann zu einer positiven Weiterentwicklung unserer Persönlichkeit und unserer Fähig- und Fertigkeiten beitragen. Es dient einem positiven Selbstbild und stärkt das Selbstbewusstsein. Dieses hilft wiederum sich aktiv an Entscheidungen zu beteiligen und Stellung zu beziehen.
Wir befinden es für sehr wichtig, für eine Gesellschaft zu sorgen, die nicht von Mitlaufenden überrannt wird, sondern von Menschen geprägt ist, die Verantwortung übernehmen, mit Umsicht, Sachverstand und einem guten sozialen Gespür verantwortungsvoll agieren.
Der jeweilige Entwicklungsstand, die Persönlichkeit, Sachwissen, sowie Fähig- und Fertigkeiten bestimmen die Intensität der Partizipation. Unsere Mitarbeitenden sind dahingehend geschult, einzuschätzen welche Entscheidungen den Kindern überlassen werden können und wo die Verantwortung bei den Erwachsenen liegen muss. Partizipation gelingt, wenn sie ehrlich gemeint und nicht nur durch Alibientscheidungen vorgetäuscht ist. Es liegt uns viel daran, wirkliche Beteiligung zu ermöglichen und das auf allen Ebenen. Ein klares Leitbild gibt uns den sicheren Rahmen, damit trotz aller Mitbestimmungsrechte nichts aus der Bahn gerät, sondern zielgerichtet zum Ergebnis führt.
Wir haben in unserem 24-jährigen Bestehen ein hohes Maß an Qualitäts-Standards geschaffen, welche wir immer wieder überprüfen, halten und weiterentwickeln. Wir haben ein Konzept ausgearbeitet, das die einzelnen Schritte der Selbstevaluation vorgibt. Darin beschrieben sind Mitarbeiter- und Eltern-Akquise, Situationsanalyse und Selbsteinschätzung, Onboarding-Maßnahmen und Vorgaben zu den einzelnen Qualität-Standards. Ein wichtiger Schwerpunkt des Qualitätsmanagements ist die Mitarbeiterbindung, denn hohe Fluktuation führt unweigerlich zu Qualitätsverlust und damit verbundener Unzufriedenheit.
Als Träger haben wir folgende Vorgehensweise festgelegt: Anhand von Mitarbeitergesprächen, sowie Diskussionsgruppen wird eine Situationsanalyse auf Basis der Selbsteinschätzung der eigenen Arbeit jeder und jedes einzelnen Pädagog*in unserer Einrichtung durchgeführt. Im gemeinsamen Austausch trägt jedes Team anschließend zusammen, was im aktuellen Qualitätsprofil an Stärken und Schwächen zu erkennen ist. Im Abgleich mit Vorgaben von Staat, Fachschulen, pädagogischen Erkenntnissen, sowie den Wünschen unserer Pädagog*innen, Eltern und uns als Träger werden Ziele formuliert und Vereinbarungen getroffen. Die Umsetzung wird zeitlich geplant und zur Ergebnissicherung schriftlich festgehalten. Diese Vorgehensweise wiederholt jedes Team in regelmäßigen Abständen, wodurch unsere Einrichtungen einem stetigen Veränderungs- und Optimierungsprozess unterstellt sind. Wir haben entschieden unsere pädagogischen Fachkräfte in der Reggio- und Werkstatt- Pädagogik weiterzubilden. Mittels dieser Maßnahme setzten wir hohe Standards in den Bereichen „Das Bild vom Kind, die Rolle des Erziehers, der Raum als dritter Erzieher, Projektarbeit und Dokumentation“[1]. Uns ist es wichtig, uns nicht auf dem Bisherigen auszuruhen. Wir sind uns bewusst, dass es stetige Optimierungsbedarfe in allen Bereichen gibt.
[1] Vgl. Doris Raaf, Simone Nonnenbruch: „Reggio Pädagogik, Kinder als Forscher ernst nehmen“, unter:
http://reggio-deutschland.de/reggio-paedagogik/ (abgerufen am (07.01.20).
Essen ist ein Grundbedürfnis und viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Eine angenehme Atmosphäre, in der die Kinder selbstbestimmt und ausgewogen essen können, ist für ein gesundes Aufwachsen maßgebend. Es ermöglicht den Kindern ihr natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl beizubehalten. Ein uns wichtiges Qualitätsmerkmal ist, dass Unverträglichkeiten, religiöse, sowie kulturell begründete Ernährungsgewohnheiten berücksichtigt werden und sich die Kinder an der Gestaltung des Speiseplans beteiligen können. Die Kinder haben in unseren Einrichtungen die Möglichkeit ein Frühstück, ein Mittagessen und einen Nachmittags-Snack einzunehmen. Wir versorgen die Kinder täglich mit frischen und ausgewogenen Bio-Lebensmitteln, wodurch die gesunde und ausgewogene Ernährung der Kinder gesichert ist.
Das Ruhen und Schlafen spielen aufgrund der vielen Eindrücke und Geschehnisse im Kita-Alltag eine wichtige Rolle. Um einen Ausgleich zu schaffen, ermöglichen die Schneckenhäuser den Kindern sich jederzeit zurückzuziehen, auszuruhen oder schlafen zu können. Die Pädagog*innen sorgen dafür, dass auf Phasen der Spannung, Phasen der Entspannung folgen. Es ist dem Wohlbefinden der Kinder dienlich, ebenso ihrer Sicherheit. Ein übermüdetes Kind ist unkonzentriert und somit unfallgefährdeter. Grundvoraussetzung für alles Tun in unseren Einrichtungen ist die Sicherheit. Dabei gilt: So sicher wie nötig, so viel Freiheit wie möglich. Die Kinder erleben trotz aller Sicherheitsstandards eine anregende Umgebung, welche ihnen Herausforderungen bietet. So können sie ihre Grenzen austesten und Erfahrungen sammeln.
Uns ist es wichtig, dass unseren Mitarbeitenden sowie den Kindern und Eltern unserer Einrichtungen die Möglichkeit gegeben wird Kritik zu äußern, Verbesserungsvorschläge anzubringen, Anfragen zu stellen und Anregungen zu geben.
Wir sehen es als selbstverständlich an, dass an uns gerichtete Beschwerden ernst genommen und lösungsorientiert zur Zufriedenheit aller behandelt werden. Beschwerden dienen unserer Verbesserung und Weiterentwicklung und sind ein wichtiger Teil unseres Qualitäts-Managements. Daher sehen wir Beschwerden nicht als Störung, sondern als wichtige Richtungsweiser an.
Wir wünschen ein konstruktives und wertschätzendes auf uns Zukommen.
Unsere Mitarbeitenden haben das Recht darauf, sich dem Träger gegenüber frei zu äußern und ihre persönliche Meinung zu vertreten. Wir führen eine offene, ehrliche und wertschätzende Kommunikation. Wir begegnen Beschwerden auf der Sachebene und werten sie nicht als persönlichen Angriff. Beschwerden unserer Mitarbeitenden werden sorgsam geprüft, bearbeitet und respektvoll angenommen. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen, welche für alle Beteiligten gewinnbringend gestaltet sein sollen.
Unsere pädagogischen Fachkräfte und wir als Träger haben die Verantwortung das Schneckenhaus zu präsentieren und somit eine wichtige Vorbildfunktion für die Kinder, die Familien und die Öffentlichkeit. So wie wir untereinander unser beschwerde-Management leben, können wir es auch von Kindern und Eltern einfordern.
Insbesondere die Jüngsten drücken ihre Beschwerden nicht immer klar verständlich aus. Die Unzufriedenheitsäußerung kann durch Weinen, Schreien, Wut, Trauer, Aggression und Rückzug geäußert werden. Wir sind sensibel und achtsam dafür, diese Mitteilungen wahrzunehmen und zu deuten. Abhängig von Entwicklungsstand, Alter und Persönlichkeit ist es den etwas älteren Kindern möglich ihre Beschwerde in Worte zu fassen. Dies ist als eine Chance auf Beteiligung und somit als Lernfeld zu sehen. Damit die Kinder die Möglichkeit zur Beschwerde haben, bedarf es einer partizipatorischen Grundhaltung unsererseits. Wir haben Strategien und Methoden entwickelt, wie wir den Kindern individuell eine Plattform der Willenskundgabe bieten. Eine gute Beziehung zwischen uns und den Kindern gibt die nötige Sicherheit, den verlässlichen Rahmen und das Vertrauen, welches den Kindern eine Beschwerdemitteilung ermöglicht. Die Kinder sollen im Alltag spüren, dass sie mit ihren Gefühlsäußerungen ernst genommen werden und es gewünscht ist, dass sie sich für ihre eigenen Belange und die der Gruppe einsetzen. Im Gegenzug ist es auch unsere Aufgabe, den Kindern ihr eigenes Fehlverhalten aufzuzeigen und Beschwerden anderer Kinder gemeinsam aufzuarbeiten.
Unsere Kita-Eltern sind wichtige Erziehungspartner*innen und wir legen großen Wert auf ihre Resonanz bezüglich unserer Arbeit. Die Eltern haben den Einblick ins Leben ihrer Kinder im familiären Umfeld. Unser Einblick beschränkt sich auf die Zeit der Kinder, die sie in der Einrichtung verbringen. Jeder hat demnach eine andere Sicht auf das Kind und daraus folgend, voneinander abweichende Bedürfnisse, Wünsche und Ansprüche. Diese heißt es so aufeinander abzustimmen, dass sie der Entwicklung und dem Wohlbefinden des Kindes dienlich und förderlich sind.
Der Träger gibt uns einen Leitfaden zum Beschwerde-Management vor. Diesen stellen wir den Eltern bereits beim Anmeldegespräch vor. Auch an Elternabenden, über die Pinwand oder im persönlichen Gespräch sollen die Eltern in regelmäßigen Abständen über unser Beschwerde-Management informiert werden. Eine wichtige Rolle spielt auch der Elternbeirat, insbesondere für die Eltern, die die direkte Konfrontation scheuen, oder wenn es eine allgemeine Unzufriedenheit in der Elternschaft zu klären gilt.
Die Eltern können ihre Beschwerde mündlich oder schriftlich äußern, in jedem Fall wird diese durch uns schriftlich dokumentiert. Es obliegt den Eltern, ob sie ihre Beschwerde telefonisch, persönlich im Einzelgespräch, bei einem Elternabend, über den Elternbeirat oder direkt beim Träger erheben. Sie haben auch immer wieder die Möglichkeit anonym und bei Elternbefragungen ihre Meinung zu äußern.
Wir werden alle Beschwerden entgegennehmen und an die entsprechende Stelle weiterleiten. Je nach Art der Beschwerde wird sich im Klein-Team, Gesamt-Team, häuserübergreifend oder gemeinsam mit dem Träger in Leitungssitzungen beraten.
Ein noch nicht genannter Schritt ist der, dass wir und unser Träger auch selbst aktiv werden, wenn das Gefühl besteht, dass es eine Unzufriedenheit gibt, die nicht ausgesprochen wurde. Kinder und Eltern sollen erfahren, dass es wichtig ist, sich offen und transparent dem Gegenüber zu verhalten.
Unser Ziel ist es, dass alle von uns betreuten Kinder den größtmöglichen Schutz erfahren, um Sicherheit und Wohl im Alltag zu erleben. Um dies zu gewährleisten, gibt es für unsere Mitarbeiter*innen klare Verhaltensregeln, die rechtlich, ethisch und sozial korrekte Verhaltensweisen spezifisch und detailliert festlegen.
Die pädagogischen Teams werden in regelmäßigen Abständen geschult, um sensibel gegenüber des pädagogischen Machtgefälles zu sein. Wir tolerieren keinen Machtmissbrauch, sondern erwarten einen bewussten Umgang mit Macht.
Insbesondere im Umgang mit sehr jungen Kindern, ist Nähe und Distanz ein sensibles Thema. Unsere pädagogischen Fachkräfte gehen selbstreflektiert miteinander ins Gespräch. Im kollegialen Austausch werden einzelne Alltagssituationen besprochen und überdacht, um gemeinsam eine ausgewogene und professionelle Haltung aller zu erreichen. Dabei haben die Fachkräfte im Blick, dass angemessener Körperkontakt sehr wichtig für die kindliche Entwicklung ist, die Intimsphäre eines jeden Kindes dabei hohem Schutz bedarf.
Wir haben klare Regeln zum Schutz vor Gewalt (verbal, nonverbal, physisch und psychisch) sowie zum Schutz vor Vernachlässigung. Dafür gibt es in den Einrichtungen ein „Ampelsystem“, welches verschiedene Einstufungen im Bereich Gewalt und Vernachlässigung schriftlich gliedert und den Teams die entsprechende Handlungskonsequenz vorgibt.
Den Einrichtungen sind, namentlich festgelegt, unterstützende Fachkräfte zur Seite gestellt, welche bei Fällen von Kindern mit herausforderndem Verhalten, aufkommender Thematik zu Inklusion oder Sexualität herangezogen werden.
Die professionelle Unterscheidung von beruflichen und privaten Kontakten ist den Teams wichtig, ebenso die Beteiligung und Einbeziehung bei Entscheidungen von Kindern und Personensorgeberechtigten im Kita-Alltag.
Uns als Träger und unseren Einrichtungen ist die Wichtigkeit des Kinderschutzes bekannt und wir sehen uns in der gemeinsamen Verantwortung. Der Träger prüft bei der Einstellung auf Qualität und Eignung und schließt Vorstrafen nach §45 Abs. 3 Nr. 2 SGB VIII aus.
Die Kita-Mitarbeiter*innen verfügen über ausreichend Zeit und Strukturen für Dienst- und Fallbesprechungen, Supervisionen, Klausurtagungen sowie Fort- und Weiterbildungen, um sich mit der Thematik Kinderschutz zu beschäftigen.
Träger und Team stehen im fortlaufenden Gespräch, um sich über Situationen des pädagogischen Alltags und das Einhalten der klar festgelegten Standards zum Schutz und Prävention auszutauschen.
Es gibt klar formulierte Handlungsanweisungen zum Umgang mit eigenen und beobachteten Grenzüberschreitungen, welche regeln, dass diese sofort beim Träger gemeldet werden müssen. Kindeswohl hat immer Vorrang.
Träger und Mitarbeiter*innen sind sich der verschiedenen Täterstrategien bewusst und das Team hat dementsprechend Präventionsstrategien gemeinsam erarbeitet, welche im regelmäßigen Rhythmus überprüft und überarbeitet werden.
Alle vom Träger und Team festgelegten Maßnahmen zum Kinderschutz sind auch den Eltern bekannt. Diese werden in Überlegungen und bei der fortlaufenden Weiterentwicklung aktiv miteinbezogen.
Jedes Kita-Team erstellt in Begleitung des Trägers ein individuelles, auf das Team und die Einrichtung abgestimmtes Schutzkonzept. Dieses wird fortlaufend überprüft und weiterentwickelt.
Dabei macht sich jedes Team bestehende Potentiale und Risiken bewusst. Durch Beobachtung und Einschätzung erstellt das pädagogische Personal eine Risikobewertung. Dabei gilt der Leitsatz „So viel Freiheit wie möglich, so wenig Risiko wie nötig.“
Bereits bei der Personalauswahl sind wir uns als Träger unserer Verantwortung bewusst und prüfen genauestens. Im späteren Berufsalltag gibt es klare Strukturen, an die sich alle Mitarbeitenden halten. Wird dem nicht Folge geleistet, so ist der Umgang mit Verstößen und Vergehen klar definiert.
Wichtige Eckpunkte sind die Anforderungen bezüglich des angewandten Führungsstils sowie Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten aller beteiligter Personen.
Nicht nur die pädagogischen Teams, sondern auch alle anderen in Kontakt tretenden Personen müssen auf die Einhaltung festgelegter Schutzmaßnahmen und Verhaltensweisen hingewiesen und überprüft werden. Die Teams sorgen zudem dafür, dass der Tagesablauf, Übergangssituationen und räumliche Gegebenheiten auf das Wohlergehen der Kinder abgestimmt sind.
Als Träger sind wir verantwortlich dafür, dass fortlaufend eine Überprüfung und Weiterentwicklung des Schutzkonzepts durchgeführt wird.
Wir haben als Trägervorgabe ein Interventionsverfahren für alle Einrichtungen festgelegt, an das sich im Falle aufkommender Anzeichen zur Verletzung des Kindeswohls alle halten müssen. Das betroffene Kind ist mit höchster Priorität zu schützen. Daher wird jeder Fall genauestens geprüft und dementsprechend gehandelt. Dabei gilt nicht wie im Strafrecht die Unschuldsvermutung. Daher prüft der Träger die jeweilige Gefährdungssituation und eine dabei miteingehende Notwendigkeit einer Freistellung der betroffenen Person.
Der Träger erfüllt die Meldepflicht nach § 47 SGB VIII, was bedeutet, dass wir das Landesjugendamt über Situationen oder Entwicklungen in Kenntnis setzt, die zu einer Beeinträchtigung des Wohls von Kindern geführt… haben oder führen können.[1]
Grenzverletzendes Verhalten sowie sexuelle Aktivitäten unter Kindern werden fachlich bewertet und dementsprechend behandelt.
[1] KVJS Jugendhilfeservice; Handreichung: Meldung besonderer Ereignisse und Entwicklungen gemäß §47 SGB VIII
Ausgehend von der Verordnung des Kultusministeriums zum Mindestpersonalschlüssel stellt der Träger ausreichend Personal ein, um die Kinder entsprechend der Gruppenanzahl sowie der Gruppenstärke zu betreuen.
Für die Dienstplangestaltung sind die Hausleitungen zuständig. Dabei werden das Arbeitszeitgesetz, Betriebsvereinbarungen, individuelle Arbeitsverträge sowie Rand- und Hauptbetreuungszeiten berücksichtigt. Im Dienstplan werden die Arbeitszeit am Kind, die Vor- und Nachbereitungszeit, sowie die Dienstbesprechung hinterlegt. Der Dienstplan wird schriftlich und für alle Mitarbeitenden einsehbar hinterlegt. Der Dienstplan ist verbindlich und allen Mitarbeitenden im Voraus bekannt. Spontane Änderungen finden in Absprache mit den betreffenden Personen statt.
Die Hausleitungen haben im Blick, welches Personal wann und wo eingesetzt werden muss, um Arbeitsprozesse im pädagogischen Alltag zielführend und die Aufgabenbewältigung planvoll und effektiv zu gestalten. Dazu gehören auch Urlaubsplanung und Krankheitsvertretung. Überstunden können vom Träger und von den Hausleitungen angeordnet werden. Die Hausleitungen stehen in der Verantwortung, dass diese zeitnah in betriebsarmen Zeiten abgebaut werden. Die Hausleitungen suchen bei Personalausfällen / Personalmangel zunächst nach hausinternen Lösungen. Ist dies nicht möglich, so wenden sie sich an die anderen Schneckenhaus-Einrichtungen. Bei längerfristigen Ausfällen gehen die Hausleitungen mit dem Träger ins Gespräch, damit diese Vertretungsmaßnahmen vom Träger organisiert werden. Kann einer Unterschreitung des Mindestpersonalschlüssels nicht entgegengewirkt werden, so obliegt es dem Träger die Öffnungszeiten zu kürzen sowie Gruppen zu schließen.
Alle Mitarbeitenden sind verpflichtet ihre, im Arbeitsvertrag festgelegten, Arbeitsstunden schriftlich zu dokumentieren und die Dokumente aufzubewahren. Seit 2023 dokumentiert ein digitales Zeiterfassungssystem Arbeitszeit, Pausen und Urlaubs- sowie Fehlzeiten.
Urlaubs- und Fehlzeiten werden vom Träger digital gespeichert, die täglichen Arbeitszeiten werden von den Mitarbeitenden eigenverantwortlich festgehalten und können jederzeit von den Hausleitungen und dem Träger zur Einsicht eingefordert werden.
Die Erzieher*innen führen tagesaktuelle Anwesenheitslisten. Hierfür verwenden sie den digitalen Check-In der von allen Einrichtungen genutzten Kita-App. Diese dokumentieren auf die Minute den Besuch des einzelnen Kindes in den jeweiligen Einrichtungen.
Von jedem Kind befindet sich der Betreuungsvertrag, Impfnachweis, ärztliche Bescheinigungen und weitere personenbezogene Daten in den Einrichtungen. Diese sind verschlossen und nur für befugte Mitarbeitende einsehbar.
Die pädagogischen Fachkräfte sind verpflichtet die Entwicklungsschritte, der von ihnen zu betreuenden Kinder, schriftlich zu dokumentieren und
aufzubewahren. Dies geschieht in Form von Portfolios (unter Mitbestimmung der Kinder) und Entwicklungsberichten. Ebenso werden Gesprächsdokumentationen, Zielvereinbarungen, Unfallberichte,
Fallbesprechungen, Einschätzungen zum Verhalten / Wohl / Entwicklung des Kindes schriftlich dokumentiert und unter Wahrung des Datenschutzes aufbewahrt.
Die Hausleitungen dokumentieren Belehrungen und Unterweisungen der Mitarbeitenden und heften diese ab. Begehungsprotokolle aufsichtführender Behörden werden beim Träger aufbewahrt. Der Impfnachweis
der Mitarbeitenden wird zusammen mit der Personalakte beim Träger aufbewahrt.
Alle Dokumentationen werden fristgemäß und unter Einhaltung geltender Datenschutzmaßnahmen aufbewahrt und nach Ablauf der Fristen ordnungsgemäß vernichtet.